Fernweh – Wenn Reisen zur Sucht wird

Was tun, wenn das Fernweh dich wieder voll im Griff hat?

Die letzte Reise ist noch gar nicht so lange her und nachdem du in den ersten Wochen noch von deinen frischen Erinnerungen zehren und Freunde und Familie mit Urlaubsfotos und spannenden Geschichten begeistern konntest, tritt so langsam aber sicher wieder der Alltag ein.

Kaum zurück im Alltag – gleich wieder weg?

Die hart erkämpfte Sommerbräune hat endgültig der edlen Blässe nachgegeben und Top und Shorts wurden schon längst gegen Wollpulli, Wintermantel und co. eingetauscht. Im Grunde kannst du dich ja nicht beschweren, für die meisten in deinem Bekanntenkreis, hat es dieses Jahr nämlich gerade mal für zwei Wochen All-In in der Türkei oder wahlweise Ägypten gereicht. Die, die ganz viel Glück hatten, haben da dann noch eine Städtereise oder dergleichen drauf gelegt.
Und trotzdem bist du schon wieder unruhig und rastlos. Es ist nicht so, dass du deine Heimat nicht magst, schließlich kommt man ja auch immer wieder gerne zurück. Man hat seinen Freundeskreis, seine Konstanten und einen Rückzugsort – sein Zuhause. Gut so. Und trotzdem zieht es einen immer wieder in die Ferne.

Wenn Reisen zur Sucht wird

Manchmal fühlst du dich schon regelrecht abhängig. Mit jedem mal Reisen, wird die Zeit, die man es im gutbürgerlichen Alltag aushält kürzer. Und immer schneller braucht man eine neue Dosis Ferne.
Im Unterschied zu anderen Suchtmitteln, sind die Folgen aber ganz andere: neue Erfahrungen, neue Menschen, neue Kulturen und die Möglichkeit sich immer wieder selbst neu kennenzulernen.

 

Was also tun, wenn dich das Reisefieber mal wieder gepackt hat? Go for it!!

Du weißt selbst, dass deine „Entzugserscheinungen“ nur immer schlimmer werden, wenn du versuchst sie zu unterdrücken. Also worauf wartest du noch? Das einzige Mittel gegen Fernweh ist nur das Reisen selbst.
Außerdem muss es ja nicht gleich wieder der dreimonatige Trip durch Mittelamerika sein, manchmal reicht auch ein Wochenendtrip, denn schließlich haben auch unsere Nachbarländer wahnsinnig viel zu bieten.
Wenn dich also das nächste mal das Fernweh plagt, der nächste großte Trip aber noch Monate weg ist (für den du natürlich auch schon deinen ganzen Jahresurlaub eingereicht hast) dann schaff dir kleine Inseln, in denen du mit kleinen Dosen Ferne dein Monster fütterst.

Und dazwischen? Alltag gehört ja trotzdem dazu oder?

Richtig. Aber was genau ist denn beim Reisen so anders? Also mal abgesehen von der Ferne und neuen Umgebung. Richtig. Du machst das worauf du gerade Lust hast. Kaum zuhause angekommen verfällt man dann aber direkt wieder in alte Verhaltensmuster und macht sich irgendwie klein. Für mich ist beim Reisen genau diese Freiheit ein ganz wichtiger Faktor. Ganz selbstverständlich geht man immer wieder über seine Komfortzone hinaus.
Im Alltag angekommen macht man es sich dann aber in genau dieser wieder gerne bequem. Also raus da! Lecker Essen gehen? Ab ins nächste Restaurant! Du vermisst Yoga am Strand? Geh in einen Kurs! Keiner hat Zeit was zu machen? Geh allein! „On the road“ hast du dir doch schließlich selbst oft genug bewiesen, dass es gar nicht so schwer ist Menschen kennen zu lernen, oder wie angenehm es sein kann auch einfach mal was allein zu unternehmen.
Beim Reisen ist man vielmehr man selbst, weil man weniger das Gefühl hat gesellschaftlichen Normen entsprechen zu müssen. Du hast unterwegs vielleicht deine besten, aber auch schlechtesten Seiten kennen gelernt. Finde den Mut auch Zuhause du selbst zu sein, was ist das schlimmste das passieren kann? Und wenn „du selbst sein“ nicht mehr nur als Begleiterscheinung des Reisens daher kommt, sondern ganz selbstverständlich wird, wird das Fernweh auch erträglicher. Also sei du selbst! Alle anderen sind nämlich schon vergeben!

wordly minds
Ich hoffe mit diesen Tipps lässt sich das Fernweh ein bisschen besser aushalten, oder hast du noch andere Ideen, wie man das innere Monster besänftigen kann? Und denk immer daran: Die nächste Reise kommt bestimmt!!!

1 Comment

  1. Gut geschrieben, Sandra.
    So wie ich es gemacht habe, kann es natuerlich nicht jeder, aber vielleicht doch ansatzweise.
    „Regel“ 1: Gib immer nur die Haelfte deines Einkommens aus. Wenn das nicht geht, finde einen zweiten Job, der die Differenz ausgleicht.
    „Regel“ 2: Setz dir realistische Zeitziele, wann es auf die naechste grosse Reise geht. Bei mir alle 3 oder 4 Jahre, dann aber 3 Jahre unterwegs.
    „Regel“ 3: Bemueh dich, in deinem „normalen“ Job erstklassig zu sein. Dann wird dein temporaerer „Ausstieg“ sozial akzeptiert und du endest daheim nicht als Spinner.
    „Regel“ 4: Finde unterwegs 1 oder 2 oder 3 Traumziele, wo du tendenziell mehrere Jahre verbringen koenntest und arbeite darauf hin. In einem anderen Land zu leben, ist etwas voellig anderes als in diesem Land zu reisen. Ein paar Jahre Aufenthalt in deinem Traumziel kuriert dich vielleicht voellig von deinem Fernweh.
    Alles Gute,
    Richard
    (Globetrotter, Autor und noch viel mehr)

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