Backpacking im Winter – Wohin im Dezember, Januar, Februar & März

Die Tage werden kürzer, Regen und Schnee lösen Sonnenschein und T-Shirt-Wetter ab und die häusliche Heizanlage geht endgültig in den Dauerbetrieb. Für alle, die den deutschen Winter am liebsten aus angemessener Entfernung erleben, gibt es hier eine Übersicht potenzieller Winterreiseziele für deinen nächsten Backpackingtrip:

Mexikos Süden

 

Mexiko ist eines dieser Ziele, das grundsätzlich ganzjährig auf deiner Reise-Liste stehen könnte. Seiner nähe zum Äquator wegen, herrschen fast durchgehend angenehme Temperaturen. Lediglich im zentralen Hochland kann es empfindlich kälter werden. Am heißesten ist es in unseren Sommermonaten, sprich von Mai bis Oktober. In diesen Monaten herrscht jedoch auch Regenzeit und tropische Wirbelstürme können das Land heimsuchen. Nun könnte man folgern, dass unser Winter automatisch das beste Reiseziel für das Land der Maya ist. Ob seiner Größe stimmt das jedoch nur bedingt und die beste Reisezeit ist von der genauen Region abhängig:

Der Süden Mexikos, also die Region rund um die Yucatan-Halbinsel, wartet zwischen November und März mit den besten Bedingungen auf. Zu dieser Zeit regnet es statistisch gesehen am wenigsten und das Thermometer klettert auf angenehme 20 -30 °C. Allerdings sollte man die Weihnachts- und Osterferien nach Möglichkeit auslassen, da zu dieser Zeit nicht nur Haufenweise US-Amerikaner und Kanadier sondern auch die Mexikaner selbst die Küstenorte belagern und die Preise für Unterkünfte und Ausflüge drastisch steigen.

Natürlich ist es immer schwer, pauschal Tipps für die beste Reisezeit zu geben und letztlich wird die davon abhängig sein, was du vorhast. Ein tolle Übersicht hierzu liefert das Team von Planet Mexiko.

Alles was du sonst noch für deine Reiseplanung brauchst und meine ganz persönlichen Tipps zum Backpacking auf der Yucatan-Halbinsel findest du in meinem Beitrag Backpacking Mexiko.


Thailand

 

Thailand ist wie viele andere Staaten Südostasiens von einem Monsunklima geprägt. Dabei gibt es Unterschiede zwischen dem Norden und Süden des Landes. Am trockensten ist es in der Zeit von November und Mai, während zwischen Juni und Oktober der Monsun einzieht und die Regenzeit mit sich bringt. Während es zwischen März und Mai eher mild ist, kann es zwischen November und Februar ordentlich abkühlen.Im Gegensatz zum Norden bleiben die Temperaturen im Süden immer verhältnismäßig hoch. Der Unterschied liegt hier rein in der Trocken- und Regenzeit. Ist im Südwesten, entlang der Andamanenküste zwischen April und Oktober mit Regen und teils Stürmen zu rechnen, folgt der Südosten am Golf von Thailand mit September bis Dezember etwas später.
Die meisten Touristen kommen dementsprechend zwischen November und Februar nach Thailand. Dann ist die Regenwahrscheinlichkeit am geringsten und im Süden ist mit herrlich warmen Temperaturen um die 30°C zu rechnen. Da zu dieser Zeit aber eben auch Hochsaison ist, musst du damit rechnen, dass besonders viele Touristen im Land sind und gerade beliebte Destinationen im Land ihre Preise entsprechend anziehen. Wer es lieber ruhiger mag, dem empfehle ich Thailand als Sommerreiseziel.

Alle wichtigen Infos zum Backpacking in Thailand und warum es kein Beinbruch ist, dem Land des Lächelns in der Regenzeit einen Besuch abzustatten, verrate ich dir in meinem Rundumschlag zum Thema Thailand.


Vietnam

Mit seiner enormen Größe und mehreren Klimazonen ist es besonders schwierig eine ideale Reisezeit für Vietnam festzulegen. Zwar wird auch das Wetter dieses südostasiatischen Staats vor allem vom Monsun geprägt, je nach Region empfehlen sich jedoch unterschiedliche Reisezeiten für das Land:

Der Süden Vietnams

Tropisch warm, ist es hier ziwschen Oktober und April am trockensten. Da es sich bei Vietnam jedoch um den regenreichsten Staat unseres Globus handelt, solltest du dich allerdings in jedem Fall darauf einstellen potenziell nasse Füße zu bekommen. Als ideale Reisezeit gilt jedoch der Zeitraum zwischen November und Januar.

Zentrales Vietnam

Das Zentrum Vietnams ist zwischen August und Dezember fest in den Händen des Nordostmonsuns. Starke Regenfälle und teilweise sogar Überschwemmungen könnnen dann an der Tagesordnung stehen. Sicherer ist es deshalb dieser Region zwischen Februar und Juni einen Besuch abzustatten. Aufgrund der Höhenlagen kann es hier jedoch recht kühl werden und du solltest auf deiner Packliste entsprechend vorsorgen.

Der Norden Vietnams

Im Norden Vietnams ist es vor allem zwischen Januar und Februar verhältnismäßig trocken, wobei man sich hier grundsätzlich sogar für den Zeitraum von November bis Mai ausspricht. Allerdings sollte man hier nicht mit den hohen Tremperaturen des Südens rechnen.

Je nachdem, welchen Teil des Landes du sehen möchtest, lässt sich deine Reisezeit also noch entsprechend „feintunen“. Hast du jedoch eine Route vom Norden in den Süden (oder umgekehrt) im Sinn, sind deine Chancen auf halbwegs abwägbares Wetter jedoch eindeutig in unseren Wintermonaten, bzw. in den ersten Frühlingsmonaten am höchsten.


Kambodscha


Ähnlich anderen Staaten Südostasiens und vor allem seiner Nähe zum Äquator wegen, herrscht auch in Kambodscha ein tropisches Monsunklima, das ganzjährig nur zu geringen Temperaturunterschieden führt. Große Schwankungen gibt es hingegen für die messbare Niederschlagmenge im Land. Zwischen Mai und Oktober herrscht die Regenzeit. Wie auch sonst bedeutet das aber keineswegs, dass es den ganzen Tag regnet. Meistens schüttet es nachmittags einmal wie aus Eimern und dann ist der Spuk auch schon wieder vorbei.

Wer auf Nummer sicher gehen möchte, sollte sich die Trockenzeit zwischen Dezember und April im Kalender eintragen. Besonders der Dezember und Januar gelten als regenarm und dank verhältnismäßig niedriger Luftfeuchtigkeit und „kühlen“ Temperaturen von nur etwa 26°C auch für Europäer gut zu ertragen. Wer sich von ein bisschen Regen und Schwüle nicht einschüchtern lässt, ist aber auch in den meisten anderen Monaten gut in Kambodscha aufgehoben. Regional sind die Klimaunterschiede im Land übrigens gering.


Sri Lankas Westküste 

Weil das Wetter Sri Lankas im Jahresverlauf von gleich zwei Monsunen geprägt ist, ergeben sich für deine Reise auf das Eiland im indischen Ozean im Grunde zwei mögliche Zweitfenster. Währen der Südwestmonsun zwischen Mitte Mai und Ende September auf der Westseite der Insel für starke Niederschläge sorgt, wird es im Osten mit dem Nordostmonsun zwischen Oktober und Mitte April ordentlich nass.

Das macht den Osten Sri Lankas im Umkehrschluss zum idealen Sommerreiseziel, während die zahlreichen Strände im Süden und an der Westküste, sowie einige der großen Highlights der Insel (etwa der Adams Peak) vor allem in unserem Winter besonders reizvoll ist. Egal wann du die neueste Trenddestination von deiner Bucket-Liste streichen möchtest, alle wichtigen Infos zu deiner Reiseplanung findest du in meiner Backpacking-Übersicht zu Sri Lanka.


Laos

Noch so ein Südostasien-Kandidat, dessen Klima ganz klassisch vom einziehenden Monsun geprägt wird und dessen Jahresrhythmus ziemlich pauschal in eine Trocken- und eine Regenzeit eingeteilt werden kann. Daraus ergibt sich auch für Laos die beste Reisezeit in unserem Winter.

Zwischen Dezember und Februar ist es im Jahresvergleichs am Trockensten. Von den Laoten als kühle Zeit bezeichnet klettert das Thermometer nun auch selten über die 30°C. Nachts kann es hingegen durchaus kühl werden. Möchtest du die Hochebenen des Landes besuchen, musst du sogar mit Temperaturen um den Gefrierpunkt (nachts) rechnen. Sorge in deinem Rucksack also entsprechend vor!


Seychellen

Ewig blaues Wasser, pulvrig-weiße Strände und ein Gefühl vom Himmel auf Erden – das sind die Seychellen. Der afrikanische Staat im indischen Ozean darf sich ob seiner nähe zum Äquator über konstante Temperaturen um die 30°C freuen und macht das Inselparadies zur Ganzjahresdestination.

Zwischen November und März – zur Zeit des Nordwestmonsuns- herrscht besonders gutes Badewetter und weil die See dann besonders ruhig ist, kommen vor allem Schnorchler und Taucher auf ihre Kosten. Die Seychellen mögen nicht das günstigste Pflaster für Individualtouristen sein, dass der Aufenthalt im Paradies trotz begrenztem Budgets dennoch möglich ist, beweist auch Simone von Wolkenweit. Die darf die Inselgruppe mittlerweile ihr Zuhause nennen und hält auf ihrem Blog jede Menge Infos zu ihrer Wahlheimat bereit.


Australien 

Auch Australien ist eines jener Länder, das grundsätzlich ganzjährig bereist werden kann. Wie immer spielt aber auch hier die gerne unterschätze Größe des Kontinents dabei eine Rolle, welche Zeit für welchen Ort die Richtige ist. Denn während es in unseren Wintermonaten in „Down Under“ zwar Sommer ist, fällt auf diese Zeitspanne vielerorts auch die teils heftige Regenzeit.

Zu den idealen Winterzielen Australiens gehört so etwa die mit gemäßigtem Klima aufwartende südliche Ostküste (Sydney nach Brisbane). Auch der Süden des Kontinents sowie die Insel Tasmanien gelten im australischen Sommer (also zwischen Oktober und März) als besonders reizvoll. Wer nach Australien kommt, möchte aber eben in den seltensten Fällen nur eine Region erleben und letztlich ist es am Besten, wenn du die Reihenfolge deiner Route dem regionalen Wetterverlauf anpasst. Zwar handelt es sich hier um einen (von mir nicht getesteten) Reiseanbieter, Karawane bietet auf seiner Website jedoch eine tolle Übersicht zu Wetter und Routenplanung in und für Australien.


Neuseeland

Wenn wir schon am anderen Ende der Welt sind, darf natürlich auch Australiens rauer Nachbar Neuseeland nicht unerwähnt bleiben. Zwischen Dezember und Februar ist hier Hauptsaison, das Wetter ist verhältnismäßig stabil (eine echte Garantie gibt es vor allem auf der Südinsel Neuseelands nämlich nie), es ist angenehm warm und die meisten Touristen kommen ins Land.

Die Sonnenseite des Inselstaates hat jedoch ihren Preis. Immerhin fallen auf den neuseeländischen Sommer auch die großen Schulferien des Landes und nicht nur internationale Reisende, sondern vor allem auch Einheimische sind dann im Land unterwegs. Die Folge sind höhere Preise bei Campervans, Unterkünften und Ausflügen.

Wem sein Geldbeutel wichtiger ist, als trockene Füße, dem sei das Eiland auch im März und April ans Herz gelegt. Dann ist der touristische Ansturm bereits ein wenig abgeklungen, Preise normalisieren sich und es ist noch immer recht warm.


Nicaragua

Ähnlich anderen Staaten Zentralamerikas unterscheiden sich die Temperaturen Nicaraguas im jährlichen Verlauf nur wenig und Jahreszeiten, wie wir sie aus unseren Breitengraden kennen, gibt es nicht. Relevant für die Reiseplanung sind demnach vor allem die Niederschläge, die zwischen Mai und Oktober Höchstwerte erreichen. Ein Ausschlusskriterium ist die Regenzeit dabei zwar nicht, vor allem zwischen Juli und Oktober kann es jedoch immer wieder zu Hurrikans kommen und entsprechende Vorsicht ist geboten.

Als ideale Reisezeit wird demnach auch die Spanne von November bis April, also die Trockenzeit festgelegt. Wer ins von Regenwäldern bedeckte karibische Tiefland möchte, kann zwischen Februar und April mit den besten Konditionen und geringsten Himmelsergüssen rechnen.


Auf den Spuren des Polarlichts

Polarlichter, Nordlichter  oder auch Aurora borealis,  gehören zu den großen Dauerbrennern vieler Bucketlisten. Wohl kaum ein Weltenbummler möchte es sich entgehen lassen, die magischen Himmellichter einmal im Leben bewundern zu dürfen. Vor allem im Norden Islands, in Finnland, Schweden und Norwegen hast du in unseren Wintermonaten gute Chancen Zeuge des fast allabendlichen Spektakels zu werden. Dabei gelten besonders der Februar und der März als regelrechte „Polarlicht-Garanten“.

Egal wohin es dich für diesen Zweck zieht, plane in jedem Fall genügen Zeit ein, um am Ende nicht unverrichteter Dinge wieder abreisen zu müssen. Durchschnittlich ist in den oben genannten Regionen zu dieser Zeit nämlich einmal pro Woche mit einem hellen Polarlicht (also jenen, wie man sie von zahlreichen Bildern kennt) zu rechnen. Aktuelle Prognosen zum sogenannten Polarlichtoval findest du im 30-Minutentakt auch online.


Und? Hat dich das Fernweh schon wieder im Griff? Jetzt Flug buchen und Vorfreude starten!

 

Na, das richtige Ziel dabei? Dann nichts wie ran an den Rucksack und auf ins nächste Abenteuer! Du hast noch ganz andere Vorschläge, die deiner Meinung nach unbedingt auf diese Liste gehören? Hast du noch Fragen oder Anmerkungen? Dann hinterlasse mir einen Kommentar! Ich freue mich von dir zu hören! 

1 Comment

  1. Ich war Ende Dezember bis Ende Januar 4 Wochen in Vietnam und habe alles besucht, von Süde bis Nord und wieder zurück. Klima ist in der Tat sehr unterschiedlich, das heißt aber nicht, dass man nicht das gesamte Land durchreisen darf in einem Zug. Man muss nur clever packen und die heutigen Outdoor-Klamotten sind ja superleicht und dünn, auch für kalte Umstände. Gute Schuhe sind wie immer das Allerwichtigste, vor allem im nassen und kalten Sapa im Norden. Ich hab’s trotzdem genossen. ?

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