Eine Backpacking-Reise zu planen ist keine Raketenwissenschaft. Im Grunde gibt es nur einige wenige Schritte zu beachten und schon steht deinem nächsten großen Abenteuer nichts mehr im Weg. Das 1×1 der Reiseplanung und damit alles was es vor Reiseantritt zu beachten gibt, erfährst du hier im Überblick.

Das perfekte Zielland finden

Zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Dreh und Angelpunkt deiner Reiseplanung ist natürlich die Frage, wo es denn überhaupt hingehen soll. Dein perfektes Reiseziel hängt grundsätzlich von deiner Reisezeit, deinen persönlichen Wünschen, deinem Budget und auch der dir zur Verfügung stehenden Zeit ab.

Ebenfalls eine Rolle spielt zudem deine Reiseerfahrungen. So gibt es Länder wie etwa Thailand, Portugal oder auch Mexiko, die dank gut ausgebauter Infrastruktur, vielen anderen Reisenden und insgesamt gut erschlossenem Tourismus besonders gut als Einstiegsland geeignet sind, während etwa Indien  auch der Iran schon etwas herausfordernder sind.

Ein wenig Inspiration für dein potentielles nächstes Reiseziel findest du auch hier:

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Einreisebestimmungen

Hast du dir deinen nächsten Herzensort ausgesucht, sollte dich dein nächster Schritt – noch bevor du an Flugbuchung und dergleichen denkst – auf die Seite des jeweiligen Landeskonsulats führen. Erkundige dich rechtzeitig darüber, ob du für die Einreise ein Visum benötigst und wenn ja (in Abhängigkeit deiner Reisedauer), welches. Achte zudem auf die Bestimmungen betreffend der nötigen Reisedokumente. In den meisten Nicht-EU-Ländern ist es nötig einen Reisepass mitzuführen, der nach Reiseantritt noch mindestens sechs Monate gültig ist. Checke also unbedingt auch die Daten in deinem Pass und verlängere dein Reisedokument falls nötig beim entsprechenden Amt in deiner Stadt.

Kalkuliere für diese Schritte unbedingt entsprechend Zeit ein. Einen neuen Reisepass zu bekommen, kann in einigen Regionen mehrere Wochen dauern und auch für ein Visum (vor allem bei Beantragung auf dem Postweg) sollte ein entsprechender Puffer eingeplant werden.

Beachte außerdem, dass in vielen Ländern neben dem gültigen Visum, aber auch bei einem Visa on Arrival, ein im erlaubten Aufenthaltszeitrum liegendes Ausreiseticket vorgelegt werden muss. Möchtest du etwa mehrere Länder besuchen, bist dir beim „Wie und Wann?“ aber noch nicht sicher, ist es oft am einfachsten, sich bei einer lokalen Billigairline ein entsprechendes Ticket als Nachweis zu organisieren, das man im Worst Case einfach verfallen lässt und das Land dann auf anderem Wege verlässt. Lies dir hierzu am besten auch die Landesinfos auf der Seite des Auswärtigen Amtes durch.

Sicherheit im Zielland

Ein weiterer ausschlaggebender Faktor, dem du noch vor der endgültigen Buchung einige Minuten widmen solltest, ist die aktuelle Sicherheitslage im Zielland. Entsprechende, wenn auch recht konservative Infos, findest du ebenfalls auf der Seite des Auswärtigen Amtes. Nicht immer müssen sich die Sicherheitshinweise dabei jedoch auf das ganze Land beziehen. Oft geht es lediglich um einzelne Regionen, bei denen es reicht sie während deiner Routenplanung auszuklammern.

Zum Thema Allein-Reisen, vor allem für Frauen, kursieren ja ganz unterschiedliche Meinungen. Insgesamt gibt es meiner Auffassung nach jedoch kaum Länder in denen man sich als (weiblicher) Solo-Traveller in irgendeiner Form eingeschränkt fühlen müsste. Beachte einfach die oben erwähnten Sicherheitshinweise für eine Region und Reise mit Sinn und Verstand, dann steht dir die Welt buchstäblich offen. Bestimme außerdem eine Notfallkontaktperson, die dir im Fall der der Fälle von zuhause aus zur Seite steht!

Alles, was es sonst noch zum Thema „Sicherheit auf Reisen“ zu wissen gibt, habe ich dir im gleichnamigen Beitrag ausführlich zusammengestellt.

Impfungen

Noch ein Punkt, um den es sich rechtzeitig zu kümmern gilt, ist das Thema Impfungen. Die Pros und Cons sowie eine Übersicht darüber, was meiner Meinung nach Sinn macht und was nicht, findest du ebenfalls unter Sicherheit auf Reisen. Ebenfalls wieder übermäßig konservativ ausfallende Infos zu empfohlenen Impfungen in deinem Zielland erhälst du wieder vom Auswärtigen Amt  bzw. deinem Hausarzt oder Tropenmediziner. Sei dir allerdings dessen bewusst, das einige Impfstoffe eine nicht unerhebliche Latenzzeit haben und um deren Wirkung dann auch zu garantieren frühzeitig mit der Immunisierung begonnen werden muss. Viele Krankenkassen übernehmen mittlerweile zumindest die Kosten für die Standardimpfungen, wie Hepatitis A & B oder auch einmal im Jahr eine Malariaprophylaxe. Letztere sollte bei deiner Reiseplanung natürlich auch eine Rolle spielen.

Auslandskrankenversicherung

Völlig unabhängig davon, wohin du reist, rate ich dir unbedingt dazu – sofern du noch keine hast – eine Reisekrankenversicherung abzuschließen. Welche für dich die Richtige ist, dürfte sehr davon abhängig sein, wie lange du Reisen möchtest und welche Leistungen inkludiert sind. Auch dieses Thema habe ich bereits ausführlich beschrieben. Sehr gute Angebote, auch für Langzeitreisende, hat die Hanse-Merkur im Programm.



Der Flug

Die wichtigsten Punkte auf deiner To-Do-Liste hast du nun bereits erledigt und wir nähern uns mit großen Schritten deinem Reise-Start. Selbstverständlich benötigst du dafür zunächst ein passendes Transportmittel, was in aller Regel auf ein Flugzeug herauslaufen wird.

Grundsätzlich solltest du bereits vor Visums-Fragen etc. das erste Mal nach einem Flug stöbern. Einfach um eine Hausnummer zu bekommen, welche Kosten dafür auf dich zukommen und welche Optionen du hast. Nicht, dass du am Ende bereits mit einem fertigen Visum und frischen Impfungen dasitzt, um dann festzustellen, dass der Flug zu deiner Destination das Budget sprengt.

Für meine tatsächliche Flugsuche nutze ich dann in aller Regel Momondo. Gerade weil ich meist zeitlich etwas flexibel bin, weiß ich die Übersicht der einzelnen Flugtage sehr zu schätzen.


Nichts desto trotzt, sollte man auch hier vorsichtig sein. Letztlich ist Momondo nämlich „nur“ ein Flugpreis-Vergleich unterschiedlicher Anbieter. Auf die Qualität der Letzterer hat das Portal aber natürlich keinen Einfluss. Gerade bei besonders billigen Seiten, lohnt sich eine kurze Google-Frage nach Erfahrungen, um sich einen Überblick über deren Seriosität zu verschaffen.

Tatsächlich buche ich selbst bevorzugt bei den Airlines direkt, da ich so im Falle eines Falles einen direkten Ansprechpartner habe und sich die Preise oft nicht von denen diverser Portale unterscheiden. Die Airlines haben ebenfalls einen Platz in der Übersicht von Momondo und ganz nebenbei erfährt man so eben auch, welche Fluglinien das gewählte Ziel überhaupt anfliegen.

Oft lohnt es sich auch nach Anbietern mit inkludiertem Zug-zum-Flug-Ticket (z.B. Emirates) zu suchen und von einem etwas weiter entfernten, dafür größeren Flughafen abzufliegen. Eine Alternative, um kostengünstig zum Airport zu kommen, sind auch die großen Fernbuslinien Flixbus und MeinFernbus, die in vielen Fällen sogar direkt zum Flughafen fahren.

 

Geldfragen und Dokumente

In den meisten Ländern ist es die zweckdienlichste, wie auch günstigste Variante sich sein Budget in der lokalen Währung direkt am ATM zu holen. Sein gesamtes Budget in Bar mitzubringen ist nicht nur unpraktisch sondern im Falle eines Diebstahls auch mehr als ärgerlich (Alles zum Thema Geld auf Reisen). Eine passende kostenlose Kreditkarte, mit der du weltweit kostenlos Geld abheben kannst, erhältst du bei der DKB. Natürlich gibt es auch Länder mit schlechter ATM Abdeckung, informiere dich also vor Abreise zur Lage in deinem Zielland und kalkuliere entsprechend vor.

Die Route

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Der wohl beliebteste, aber auch nervenaufreibendste Punkt bei deiner Reiseplanung, ist der eine passende Route für dein Zielland zu finden. Die ist natürlich auch wieder vorrangig davon abhängig, was du gerne sehen und erleben möchtest sowie von deiner Reisedauer. Üblicherweise werden fortan Reisefuehrer gewälzt und das Internet wird nach entsprechenden Vorschlägen abgegrast, um seinen Aufenthalt dann schon im voraus minutiös zu planen.

Grundsätzlich spricht absolut nichts dagegen dich im Vorfeld ausgiebig ueber deine Destination zu informieren. Wenn ich nicht gerade wie so oft „blank“ in ein Land reise und vor meinem Reisestart etwas Zeit habe, mache ich das auch nur all zu gerne. Immerhin steigt so die Vorfreude nur noch mehr und irgendwie gehört es ja auch zum Reiseerlebnis.

Einige grobe Eckpunkte zu haben ist also durchaus nicht verkehrt, allerdings kann ich dir einfach nur davon abraten, deinen vorher hübsch getimten Plan dann auch auf Teufel komm raus einzuhalten. Auch halte ich es so, dass ich lieber weniger Orte im Zielland intensiv erlebe, als nach maximal zwei Nächten direkt weiter zu hetzten. Und wenn es mir irgendwo besonders gut gefällt, bleibe ich auch gerne um Einiges länger als ursprünglich angedacht.

„Wer beim Reisen nur von einem Ort zum nächsten hetzt, hat am Ende zwar alles gesehen aber nichts erlebt“

Mache deine Reise zum Abenteuer und lasse die Zügel entgegen heimischer Gewohnheiten einfach ab und an etwas lockerer. Höre dir die Erfahrungen anderer Reisenden an oder entdecke Orte, die du zuvor gar nicht erst auf dem Plan hattest. Kurzum, sei offen, sei du selbst und reise so, wie es dir gefällt ohne darauf zu hören, was man gesehen haben sollte oder deinen Zeitplan vollzustopfen, um mehr gesehene Orte auf deiner imaginären To-Do-Liste abhaken zu können.

Hotelbuchung

Am genialsten – und auch die von mir favorisierte Variante – ist es, völlig frei und ohne feste Buchungen zu reisen. Nur so ist es überhaupt möglich den spontanen Reiseziel, den ich so sehr liebe in vollen Zügen auszukosten und genau so lange einem Ort zu bleiben, wie ich es gerade möchte. Während das in vielen Ländern dank zahlreicher preisgünstiger Unterkünfte problemlos möglich ist, gibt es Regionen, die entweder so klein oder derart gut besucht sind, dass du nicht umhin kommen wirst dich rechtzeitig um eine Unterkunft zu kümmern. Auch Haupt- und Nebensaison spielen hier natürlich eine große Rolle.

Dank oftmals akzeptablem W-Lan und Smartphone ist es meist jedoch ein Leichtes einige Tage im voraus auf Booking.com und Co. ein passendes Plätzchen zum Nächtigen zu finden. Schließe dich hier am besten auch mit anderen Reisenden kurz, die haben oft tolle Empfehlungen. Achte aber auch hier auf die persönlichen Ansprüche. Findet der eine ein Party-Hostel etwa super toll, kann das für einen selbst auch zur unangenehmen Erfahrung werden. Eine tolle Alternative zu den üblichen Buchungsportalen ist auch AirBnB.

 

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Einzig für den Tag meiner Anreise buche ich immer ein Zimmer vor. Es ist einfach ungemein anstrengend nach X Stunden im Flugzeug auch noch nach einem passenden Hotel zu suchen. Vor allem dann, wenn man noch so gar keine Orientierung vor Ort hat. Informiere dich außerdem bereits vor deiner Abreise darum, wie du dann vom Flughafen zu deiner Unterkunft kommst. Die Adresse, idealerweise einen Screenshot von GoogleMaps und mögliche Verkehrsmittel, wie etwa Busse, die als Alternative zur oft sehr teuren Taxifahrt in Frage kommen, lassen sich online binnen weniger Minuten ermitteln und ersparen die vor Ort Zeit und Nerve.

Das Packen

Nachdem du alles vorbereitet hast und dein Flug in großen Schritten näher rückt, geht es nun ans Packen. Fr mich immer ein ganz aufregender Aspekt, weil er den Anfang eines neuen Abenteuers markiert. Fuer manch einen aber eher ein lästiges Übel, dass schon mal einiges Kopfzerbrechen bereiten kann.

Eine Hilfestellung was in deinen Rucksack gehört und ggf noch besorgen musst, findest du auf meiner Packliste. Die orientiert sich jedoch an warmen Destinationen. Geht es für dich in kältere Gefilde, solltest du in Sachen Klamotten und Co. natürlich noch entsprechend variieren.

 

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Der Tag der Abreise

Endlich ist es soweit, es geht los! Damit du deine Reise unbesorgt starten und die Tür hinter die entspannt ins Schloss ziehen kannst, habe ich eine Checkliste mit den wichtigsten Punkten zum abarbeiten ausgearbeitet:

  • Ticket Flug / Zug zum Flug
  • Reisepass
  • Notfallgeld
  • Kreditkarte(n) + Pin!
  • Reisedokumente
  • Packliste noch einmal kontrollieren – Nichts vergessen?
  • Restliche Kosmetika einpacken – Zahnbürste nicht vergessen?
  • Adresse erste Unterkunft Zielort
  • Handy +Handyladekabel
  • Kopfhörer
  • Handgepäck packen
  • Blumen gießen
  • Elektrogeräte ausstecken
  • Fenster schließen
  • Zweitschlüssel an Notfallkontaktperson/ Blumengießer/ Briefkastenentleerer
  • Backpacker ordentlich einstellen

Und am aller wichtigsten: Runter kommen, entspannen und sich auf eine fantastische Reise freuen!

Planung vor Ort

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Um deine Reise vor Ort weiter zu planen gibt es im Grunde drei Möglichkeiten.:

  • Dank digitalem Zeitalter sind wichtige Informationen über Busverbindungen etc. in aller Regel nur einen Klick entfernt. Um herauszufinden, was man an einem Ort so anstellen kann, bediene ich mich gerne der „Aktivitäten“ eines Ortes auf Tripadvisor.
  • Ebenso wichtig; Frage andere Traveller. Nicht nur, dass du so Tipps und Erfahrungen in „Echtzeit“ erhältst, ganz nebenbei lernt man so auch super einfach andere Reisende kennen.
  • Zu guter Letzt, mein ultimativer Geheimtipp, der eigentlich keiner ist: Frage Locals. Die kennen ihre Heimat immer noch am besten und stehen dir in der Regel gerne mit Rat und Tat zur Seite. Meistens reicht dafür dann auch schon der Gang zur Rezeption deiner Unterkunft aus.

 

Wenn du diese Punkte beherzigst, sollte im Grunde nichts mehr schief gehen. Hast du noch einen Tipp, was bei der Reiseplanung auf keinen Fall vergessen werden sollte? Oder sind einige deiner Fragen unbeantwortet geblieben? Dann immer rein damit in die Kommentare, ich freue mich von dir zu hören!