Als zweite Station auf meiner Reise durch Mexiko bin ich direkt in Tulum gelandet. Weniger touristisch als etwa Cancun oder Playa del Carmen, lässt es sich in dem aufgeweckten Städtchen durchaus einige Tage aushalten. Was du vor Ort machen kannst, wie du das Städtchen erreichst und meiner persönlichen Erfahrungen verrate ich im Überblick.

Wer erstmals in Tulum ankommt, wird zunächst etwas überrascht sein. Durch die mexikanische Stadt zieht sich ein Teil des sechsspurigen Highways, auf dem du noch kurz zuvor selbst gefahren bist. Dank verkehrsberuhigter Zone, merkt davon aber tatsächlich recht wenig. Links und rechts der Straße reihen sich Souvenierstände sowie zahlreiche Restaurants und Bars aneinander. Hier wird also vor allem abends durchaus so einiges geboten und der nächste Mojito ist stets nur wenige Schritte entfernt.

Anfahrt nach Tulum

Ich selbst bin von der Isla Holbox aus angereist. Was für mich bedeutet hat, die Fähre um 15h zu nehmen (120 MX$ / etwa 6 €), um dann mit dem Bus zunächst nach Playa Del Carmen zu fahren. Grundsätzlich wartet der Bus in Chiquila immer auf das Eintreffen der Fähre. Letztere fährt mehrmals täglich (Schau dir dazu auch meinen Erfahrungsbericht zur Isla Holbox an) und grundsätzlich könntest du zu jeder Zeit fahren. Allerdings fährt nur der Bus gegen 16h direkt nach Playa del Carmen und spart sich den Umweg über Cancun. Die Fahrt kostet 222 MX$ (etwa 11,50 €) und dauert ca 3 ½ Stunden.

In Playa Del Carmen heißt es dann Umsteigen. In meinem Fall in einen Bus des Unternehmens Mayab, der nur zehn Minuten später und für gerade einmal 38 MX$ (etwa 2€) die Weiterreise nach Tulum antrat. Da es sich hierbei um das gleiche Busterminal handelte, war das Umsteigen super easy.

Der Busbahnhof in Tulum befindet sich relativ am Ende der großen Touristeneinkaufsstraße. Am besten suchst du nach dem Terminal (von ADO) bei Google Maps und machst dir einen entsprechenden Screenshot, um dich nach deiner Ankunft etwas orientieren zu können. Beachte außerdem, dass Tulum nicht direkt an dessen sagenhaften Strand liegt sondern etwa 7 Kilometer davon entfernt. Solltest du also eine Unterkunft in Strandnähe haben, kommt ab Tulum noch eine Taxifahrt von etwa 70-90 MX$ auf dich zu.

Fortbewegung in Tulum

Während in Tulum selbst alles fußläufig erreichbar ist (Supermarkt, Restaurants, Shops etc.), liegen viele Highlights – wie etwa der bereits erwähnte Strand – ein gutes Stück außerhalb der Stadt. Um etwa zu den berühmten Maya Ruinen in direkter Strandlage oder zum sagenhaft schönen Strand zu kommen, kannst du dir ein Fahrrad mieten. Shops findest du überall und die Miete sollte sich je nach Qualität des Drahtesels auf etwa 80-120 MX$ (4-6€) pro 24h einpendeln.

Eine Alternative sind die regelmäßig fahrenden Collectivos, also Sammeltaxis, die pro Strecke zwischen 20 und 30 MX$ berappen. Um diese zu nutzen, einfach am Straßenrand in entsprechender Richtung warten und heranwinken. Innerhalb Tulums gibt es auch Collectivo-Haltestellen. Die teuerste Form der Fortbewegung ist das Taxi, vereinbare hier unbedingt vorher den Preis und erkundige dich am besten in der Unterkunft, wie viel eine Strecke maximal kosten sollte.

Unterkunft in Tulum 

Wie überall sonst in der Region um Yukatan, gibt es auch in Tulum zahlreiche Hostels, die vor allem für Solo-Reisende geeignet sind. Eine Nacht kommt dich hier auf etwa 10€. Ich selbst bin auf Empfehlung anderer Reisender im Day Tripper untergekommen. Grundsätzlich ein schönes Hostel mit Vorhängen an den Betten, fr mich aber einen Ticken zu Party-Lastig. Ruhiger soll es in Mamas Home sein, von dem auch ganz wahnsinnig viele geschwärmt haben.


Doppelzimmer im einfachen Hotel gibt es ab 30€, wobei das Zimmer immer voll bezahlt werden muss. Wer direkt am Strand absteigen will, muss mindestens 50€-100€ pro Nacht einrechnen. Einen Überblick über Hotels und Hostels findest du auf Booking.com . Wenn du dich auf der Seite anmeldet warten zudem Secret-Deals und weitere Vergünstigungen auf dich.


Da Kreditkartenzahlung, wie auch sonst in der Region, nur bedingt akzeptiert wird, solltest du genug Bargeld einstecken haben, um dein Zimmer zu bezahlen. Du findest jedoch mehrere ATMs in direkter Umgebung zur Hauptstraße. Um unnötige Gebühren beim Geldabheben zu sparen, empfehle ich dir wie immer die kostenlose Kreditkarte der DKB. Mit der hebst du nicht nur weltweit kostenlos Geld ab sondern bekommst etwaige am Automat erhobene Gebühren auch im Nachhinein erstattet.



 

Was machen in Tulum?

  Wenn man nicht gerade im geschäftigen Ortskern abhängen möchte, gibt es im Umfeld – das im Übrigen noch immer von dichtem Dschungel geprägt ist – einiges zu entdecken, bevor man den Abend an einer der zahlreichen Bars mit einem schmackhaften Mojito ausklingen lässt.

Cenotes Dos Ojos Tulum

Einer der Hauptgründe für mich nach Tulum zu kommen, war dessen direkt Nähe zu einigen der schönsten Cenoten des Landes. Zur Erklärung: Cenoten sind mit Süßwasser gefüllte Höhlen, die zum Beginn der letzten Eiszeit noch über dem Meeresspiegel lagen. Mit dem Abschmelzen des Eises wurden diese mit Wasser gefüllt und die Stalagmiten und Stalaktiten, die sich in den Höhlensystemen über Jahrhunderte hinweg entwickelt haben, scheinen heute wie eingefroren zu sein. Nicht nur die Entstehung des weit verzweigten Höhlensystems, dass sich unter der gesamten Region erstreckt ist einzigartig, auch die Möglichkeit, die es für Taucher bietet. Weil zum Großteil über offenes Wasser zu erreichen, dürfen auch weniger erfahrene Taucher, die lediglich die Qualifikation des Open Waters vorweisen können, in die Tiefen der Cenoten abtauchen. In Tulum findest du für dieses Vorhaben zahlreiche Tauchschulen mit leicht abweichenden Preisen. Grundsätzlich erwarten dich überall ausgebildete Höhlentaucher, die deinen Tauchgang begleiten werden. Ich kann das Team von MotMot-Diving absolut empfehlen. Nicht nur, dass zu der Schule eine eigene Bäckerei gehört (yummie!) und hier wirklich mit neuestem Equipment getaucht wird, man hat sich hier einfach wirklich Zeit für mich genommen. Im Vorfeld wurden mir die verschiedenen Optionen erklärt, was auf mich zukommt und was ich vom Divecenter erwarten kann. Am Tauchtag selbst, nahm sich unser Dive-Instructor wirklich jede Menge Zeit, um uns ein unvergessliches Erlebnis zu ermöglichen. Und obwohl ich vor dem Höhlentauchgang im Vorfeld etwas bedenken hatte, fühlte ich mich bei ihm derart sicher, dass ich das Abenteuer wirklich in vollen Zügen genießen konnte. Die Dos Ojos (zwei Augen) bilden dabei nicht nur die größte Cenote im Umkreis sondern bieten auch ideale Bedingungen für Einsteiger. Absolutes Highlight: Ein Stopp in der „Batcave“, dem Zuhause unzähliger Fledermäuse, in der Mitte des Tauchgangs. Wahnsinn!! Zwei Tauchgänge in der Cenote inklusive Ausrüstung, Frühstück, Wasser, Anfahrt und Eintritt für die Cenote haben mich 112€ gekostet.

Hier ein paar Video-Impressionen meines Tauchgangs

Maya Ruinen von Tulum

Dass es sich bei den Maya-Ruinen um verhältnismäßig überschaubare Relikte der Vergangenheit handelt, tut der Beliebtheit der kulturellen Stätte keinen Abbruch. Immerhin zeichnet sich das Geländer durch seine malerische Lage direkt am Meer aus – postkartenwürdiges Fotomotiv inbegriffen. Die Ruinen liegen etwa 5 Kilometer außerhalb Tulums. Um mit dem Fahrrad dorthin zu gelangen, musst du einfach nur dem Highway Richtung Playa Del Carmen folgen. Wenn du ab der Stadtgrenze Tulums drei Tankstellen zu deiner Rechten passiert hast, ewartet dich ein großes Schild, auf dem der Parkplatz der Sehenswürdigkeit ausgewiesen ist, dem einfach Folgen und nach gut 400 weiteren Metern stehst du auch schon vor dem Eingang. Alternativ fahren ab Tulum auch Collectivos um 30 MX$, die dich an besagtem Schild rauslassen. Der Eintritt zu den Ruinen liegt derzeit bei 60 MX$ (ca. 3€) und inkludiert auch den kleinen, aber feinen Strand am Fuße der Klippen. Grundsätzlich solltest du so früh, wie irgend möglich anreisen, um dem großen Touristenstrom zu entgehen. Da es auf dem gesamten Gelände kaum schattige Plätze gibt, empfiehlt es sich zusätzlich der Mittagssonne zu entgehen. Obwohl die steinernen Geschichtsträger sicher spannen anzusehen sind, waren mein persönliches Highlight die unzähligen großen Echsen, die es sich auf den aufgeheizten Steinen gemütlich gemacht haben und sich völlig unbeeindruckt ablichten ließen.

 

Der Strand von Tulum

  Etwa fünf Minuten von der oben erwähnten Maya-Stätte, bzw sieben Kilometer von Stadtzentrum in Tulum entfernt, erwartet dich der sagenhaft schöne Strand der Region. Tükis leuchtendes Wasser und kilometerweiter feiner Sandstrand sorgen hier für echten Bilderbuchcharakter. Da sich hier auch einige Hotelanlagen eingerichtet haben und Strandabschnitte zum Teil exklusiv für ihre Gäste reservieren, solltest du auf die Schilder achten, die dich zum öffentlichen Strand leiten. Ein gut ausgebauter Fahrradweg und genügend Abstellplätze sorgen dafür, dass die Anreise mit dem Fahrrad zum hübschen kleinen Ausflug wird. Taxis kosten wie bereits erwähnt etwa 70 – 90 MX$. Tulum Mexiko Maya Ruinen (12)

(Do not visit) Akumal

Ein weiteres Highlight, mit dem die Region Tulum wirbt, ist das einige Kilometer entfernt gelgene Küstenörtchen Akumal. In dem residieren zwar vornehmlich gut betuchte Badegäste, die vorgelagerte Lagune lockt jedoch seit jeher zahlreiche Reisende aus Tulum, Cancun und Playa Del Carmen an. Der Grund: Hier fühlen sich zahlreiche unterschiedliche Schildkrötenarten heimisch, die in der Theorie beim Schnorcheln begutachtet werden können. Ich selbst habe mir das Ganze einmal angesehen, habe mich dann jedoch bewusst gegen das „Schnorcheln“ entschieden und bin nach etwa 20 Minuten am überfüllten Strand wieder gegangen. Nicht nur, dass einem hier eine völlig überteuerte Schnorchel-Ausrüstung aufs Auge gedrückt werden soll (15 US-Dollar!!), von artgerechtem oder gar ökologischen Tourismus kann hier längst keine Rede mehr sein! Hunderte Schaulustige drängen sich in dem abgegrenzten Schnorchel-Gebiet. Die wohl einst gültige Regel, dass die Reptilien maximal zwei Minuten beobachtet werden dürfen, hat längst keine Gültigkeit mehr und ich kann mir beim besten Willen nicht vorstellen, dass die Menschenmassen die Tiere bzw. deren Habitat nicht negativ beeinflusst. Um alles noch schönzureden erwartet einen am Eingang noch ein in die Jahre gekommenes „ökologisches“ Center, das letztlich nur dazu dient Ankommenden eine überteuerte Tour aufzuschwatzen. Für mich ein absolutes Negativbeispiel dafür, wie Okötourismus nicht aussehen sollte und daher auch mein Apell, die „Attraktion“ großflächig zu meiden.



 

Warst du selbst schon mal in Tulum? Berichte mir von deinen Erfahrungen! Noch Fragen oder Anregungen? Dann rein in die Kommentare damit! Ich freue mich von dir zu hören.